Die Top 7 historischen Fakten über Antalya‘s Altstadt Kaleiçi

Antalya, die türkische Hauptstadt des Sommertourismus, entführt ihre Besucher in der Altstadt von Kaleiçi mit dem Hadrianstor, dem Yivli-Minarett, dem Kesik-Minarett, den Stadtmauern, der Sufi-Derwisch-Hütte, den alten Häusern und den engen Gassen auf eine Reise in die Vergangenheit.Antalya geht auf die Antike zurück und beherbergt jedes Jahr mehr als 12 Millionen Touristen, von denen sich ich auch viele für seine archäologischen und natürlichen Schönheiten interessieren.Die interessanteste Siedlung in Antalya ist Kaleiçi, die mit ihren engen Gassen und Häusern, die die Spuren der griechischen, seldschukischen und osmanischen Architektur tragen, den Besucher auf eine historische Reise mitnimmt. Hier 7 interessante historische Fakten über diesen herrlichen Ort…

Die Geschichte von Kaleiçi

Aufgrund seiner Verkehrsanbindung und der Tatsache, dass es über einen natürlichen und geschützten Hafen verfügt, wurde Kaleiçi seit der Antike bis heute kontinuierlich als Hafensiedlung genutzt.

Der genauen Beginn der ersten Besiedlung von Kaleiçi konnte auchin den neuesten Forschungen nicht bestimmt werden.Man weiß jedoch, dass Antalya als kleiner Siedlungsort in der frühen helenistischen Periode gilt. Er wurde nach der Herrschaft von Attalos Phialedelphios II, dem König von Bergama, der im 2. Jahrhundert v. Chr. der mächtigste König Anatoliens jener Zeit war, “Attaleia” genannt, und erhielt das Aussehen jener Stadt, die bis zu den heutigen Festungsmauern reichte.

Die Hafenstadt, die Attalos II. gegründet hatte, um eine aktive Position im Mittelmeerhandel einzunehmen, war in der Antike eine der wichtigsten Hafenstädte im östlichen Mittelmeerraum. Mit der Umwandlung der Region Pamphylien in einen römischen Staat im 1. Jahrhundert v. Chr. geriet Antalya, wie viele andere anatolische Städte, unter römische Herrschaft. Vor allem durch die planerischen Aktivitäten im 1. und 2. Jahrhundert erhielt Antalya das Aussehen einer römischen Stadt. Gebäude wie ein Teil der Befestigungsmauern, das Hadrianstor, das zu Ehren des Besuchs des römischen Kaisers Hadrianus in der Stadt errichtet wurde, und der Hıdırlık-Turm wurden in dieser Zeit gebaut.

Das Hadrian‘s Tor

Das in die Stadtmauer Antalya’s integrierte und von zwei Türmen flankierte Hadrianstor wurde anlässlich eines Besuchs des römischen Kaisers Hadrian erbaut. Da Hadrian sowohl zwischen 121 und 125 n. Chr. als auch zwischen 128 und 132 n. Chr. Kleinasien bereiste, ist die Datierung des Bauwerks umstritten.

Der Bau wies zwei Widmungsinschriften auf, von denen die nicht mehr erhaltene den Titel Olympios nennt. Diesen Titel nahm der Kaiser im Jahr 129 n. Chr. an, weswegen diese Inschrift erst nach diesem Zeitpunkt angebracht worden sein kann. Zumindest der südliche der Türme zuseiten des Tores wurde der Schwester Hadrians, Domitia Paulina, von Iulia Sancta gewidmet. Da die Schwester um 130 n. Chr. starb, wird der Turm wohl vor der zweiten Reise Hadrians gestiftet worden sein.

Die andere, mit vergoldeten Buchstaben auf dem Architrav des Bogens angebrachte Inschrift liefert selbst keinen Anhaltspunkt zur Datierung. Doch könnte sie mit der ersten Reise in Verbindung stehen. Ob der Kaiser bereits bei dieser Reise Attaleia wirklich besuchte, bleibt unklar.

Die „Defektes Minarett- Moschee“

Das Gebäude, das heute “Zerbrochenes Minarett” genannt wird, wurde im 2. Jahrhundert n. Chr., in der Zeit der römischen Herrschaft, als Tempel im klassischen Baustil errichtet. In der byzantinischen Ära, im 7. Jahrhundert n. Chr., wurde der Tempel abgerissen und als eine der Jungfrau Maria geweihte Kirche wieder aufgebaut. Beim Bau wurden viele architektonische Elemente des antiken Tempels, darunter Steinblöcke und Säulenkapitelle, verwendet. Während der arabischen Invasionen im 7. Jahrhundert wurde die Kirche schwer beschädigt und musste bis zum 9. Jahrhundert auf ihre Renovierung warten.

Als zu Beginn des 13. Jahrhunderts die Südküste Kleinasiens von den Seldschuken erobert wurde, die ihre Hauptstadt in Konya hatten, wurde die Kirche der Jungfrau Maria kurzerhand in eine Moschee umgewandelt. Während dieser Zeit wurde ein Minarett an das Gotteshaus angebaut. Als Peter I., der König von Zypern und Titularkönig von Jerusalem, 1361 Antalya von den Seldschuken übernahm, wurde das Gebäude wieder zu einer Kirche.

Doch das tat dem Tempel keinen Abbruch. Die Herrschaft Zyperns in Antalya endete nach nur zwölf Jahren und die Seldschuken kehrten in die Stadt zurück. Im Jahr 1423 wurde Antalya Teil des Osmanischen Reiches. Erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts, als Antalya von Fürst Şehzade Korkut, dem Sohn von Sultan Bayezid II. regiert wurde, übernahm das Gebäude wieder die Rolle der Moschee. Von diesem Zeitpunkt an war sie als Korkut-Moschee bekannt. Im Jahr 1896 wurde die Moschee durch ein Feuer zerstört und nie wiederaufgebaut. Im Jahr 1975 wurden einige provisorische Arbeiten an dem Gebäude durchgeführt, aber bisher wurde noch keine Entscheidung über seine Renovierung getroffen.

Der Hıdırlık Turm

Der Hıdırlık-Turm (tr. Hıdırlık Kulesi) ist eines dieser historischen Gebäude, wie das Hadrianstor, das geriffelte Minarett und der Uhrenturm, die zu den untrennbar mit Antalya verbundenen Symbolen geworden sind. Es ist jedoch nicht der Turm selbst, der viele Besucher anzieht, sondern die wunderschöne Aussicht auf die Bucht von Antalya, die von diesem Aussichtspunkt aus besonders beeindruckend ist.

Der Turm ist eines der ältesten noch erhaltenen Bauwerke der Stadt. Er ist aus gelbbraunen Steinblöcken gebaut. Sein unteres Stockwerk wurde um die Wende des 2. Jahrhunderts n. Chr. als Teil der Stadtbefestigung auf quadratischem Grundriss errichtet. Bald darauf, im 2. Jahrhundert, wurde das zweite Stockwerk hinzugefügt, diesmal auf rundem Grundriss. Der obere Teil des Gebäudes wurde während der seldschukischen und der osmanischen Zeit umfassend renoviert.

Die Funktion dieses Bauwerks ist nach wie vor ein Rätsel. Der Volksglaube besagt, dass es sich bei dem Turm um die Grabstätte einer wichtigen Person handelte. Diese Hypothese wird durch die Fragmente von Fresken bestätigt, die im Inneren des Gebäudes erhalten sind. Außerdem sind auf beiden Seiten des Eingangstors stilisierte Schnitzereien von Äxten zu sehen, die auf die Bedeutung der darin begrabenen Person hinweisen könnten.

Andererseits kann die besondere Lage des Turms – auf einer Klippe in der Nähe des Hafens – auf eine andere Funktion dieses Bauwerks hinweisen: Es wird angenommen, dass er früher ein Leuchtturm und ein Aussichtspunkt war, von dem aus die Schiffe, die sich Antalya näherten, beobachtet wurden. Vielleicht wurde das Gebäude auch eine Zeit lang als Kirche genutzt.

Kaleiçi‘s Häuser

Das auffälligste Merkmal der Kaleiçi-Häuser aus dem 19. Jahrhundert ist der Innenhof mit Treppe und Diwan in der Nähe des Hauseingangs. Die meisten Häuser sind mit schwarz-weißen geometrischen oder figürlichen Kieselsteinmosaiken gepflastert, die als “Werk von Rhodos” bezeichnet werden.

Der Yachthafen in Kaleiçi

Der alte Hafen von Antalya (Old City Marina, türkischer Name: Kaleiçi Yat Limanı Antalya) ist Teil der Altstadt von Antalya (Kaleici), daher wird der Hafen auch als Kaleici Marina oder als Hafen der Altstadt von Antalya bezeichnet. Der unter den ehemaligen Festungsmauern liegende Hafen ist heute eine der Hauptattraktionen der Stadt ist.

Er zum größten Teil ein Ablaufpunkt für Touristen zum Spazieren und Entspannen, Restaurants, einem Park mit Spielplatz, Geschäften, Denkmälern, Museen, einem Panoramaaufzug, einem kleinen Strand, Reisebüros, Parkplätzen und Toiletten. Es gibt viele kleine Boote und Yachten, darunter Fischerschiffe und Touristenschiffe in Form eines Piratenschiffes, mit denen man entlang der Küste von Antalya eine Bootstour unternehmen kann.

Aus alten Quellen ist bekannt, dass es vor der Gründung der antiken Stadt Atleis in Antalya Kaleici einen Piratenhafen gab, der als Korikos bekannt ist, was «Felsgewölbe» bedeutet.

Yivli Minaret Moschee

Die Yivli-Minarett-Moschee befindet sich in Kaleiçi (dem alten Stadtzentrum) an der Cumhuriyet-Straße, neben dem Kalekapısı-Platz in Antalya. Das kannelierte Minarett der Moschee, das “Yivli-Minarett”, das mit dunkelblauen Kacheln verziert ist, ist ein Wahrzeichen und Symbol der Stadt. Die Inschrift am Eingang weist darauf hin, dass die Yivli-Minarett-Moschee 1373 von Mehmet Bey, dem Enkel von Yunus Bey aus dem Hamitoglu-Klan, erbaut wurde. Die ursprüngliche Moschee wurde 1230 unter Verwendung der Mauern einer alten Kirchenruine errichtet, die früher an gleicher Stelle stand.

Die ursprüngliche Moschee wurde im 14. Jahrhundert zerstört, und die Gebetshalle mit ihren sechs Kuppeln wurde wieder aufgebaut. Die Kuppeln ziehen mit ihren Außenfliesen die Aufmerksamkeit auf sich. Dieses Gebäude ist eines der ältesten Beispiele für Moscheen mit mehreren Kuppeln in Anatolien. Der Grundriss der Moschee ist rechteckig und das Gebäude ist in einem schlichten Dekorationsstil gehalten. Das Dach wird von 12 Säulen getragen, die antike Säulenköpfe haben. Die Außenwände der Moschee sind aus behauenen Steinen errichtet.

Die Moschee ist berühmt für ihr Minarett, das auf Anordnung von Alaaddin Keykubad I., dem Seldschuken-Sultan, der zwischen 1220 und 1237 regierte, errichtet wurde. Das 38 Meter hohe kannelierte Minarett ist ein einzigartiges Beispiel für die anatolische türkische Architektur. Es steht auf einem riesigen quadratischen Steinsockel, der 6,5 m hoch und 5,5 m breit ist. Die acht halbkreisförmigen, gerillten roten Backsteinschäfte des Minaretts waren ursprünglich mit dunkelblauen und türkisfarbenen Fliesen verziert.

Solltest du also Antalya besuchen, plane unbedingt auch mindestens einen halben Tag für Kaleiçi ein. Verirre dich in den Gassen, feilsche mit den Händlern und genieße die atemberaubende Sicht auf die Bucht von Antalya…

Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest

0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments